Flambieren

Flambieren ist eine Kochtechnik, bei der Alkohol erhitzt und über ein Gericht gegossen wird, um es dann anzuzünden. Dieser Vorgang hat sowohl ästhetische als auch gastronomische Funktionen, da er ein spektakuläres visuelles Element für die Präsentation bietet und die Aromen des Gerichts vertieft. Hier ist ein detaillierter Überblick über diese faszinierende Kochtechnik.

Geschichte und Ursprung

Obwohl der genaue Ursprung des Flambierens nicht dokumentiert ist, wird angenommen, dass diese Technik im 19. Jahrhundert in Frankreich entstanden ist. Diese Methode wurde schnell populär, da sie eine dramatische Note in die kulinarische Erfahrung brachte, indem sie die Aufmerksamkeit der Gäste mit einer Flammenpräsentation auf sich zog.

Technik

Das Flambieren erfordert Geschicklichkeit und Vorsicht. Zunächst wird ein alkoholisches Getränk, in der Regel Weinbrand, Rum oder Likör, leicht erhitzt. Der Alkohol wird dann über das Gericht gegossen und mit einem Feuerzeug oder einem langen Streichholz entzündet. Während des Flambierens sollten die Flammen überwacht werden, bis sie von selbst erlöschen, wobei der Alkohol verbrennt und ein reiches Aroma hinterlässt.

Auswirkungen auf das Geschmackserlebnis

Durch das Flambieren werden die Aromen des Alkohols in das Gericht eingearbeitet, was die Geschmackstiefe erhöht und eine einzigartige Textur verleiht. Gleichzeitig wird durch das Verbrennen des Alkohols ein subtiler, karamellisierter Geschmack erzeugt, der das Gesamtaroma des Gerichts komplexer macht.

Beliebte flambierte Gerichte

• Crêpes Suzette: Französische Crêpes serviert mit einer Sauce aus karamellisiertem Zucker, Butter, Zitrusfrucht, und einem orangenbasierten Likör, der normalerweise flambiert wird, bevor er serviert wird.
• Bananas Foster: Ein klassisches amerikanisches Dessert, das aus Bananen besteht, die in einer Mischung aus Butter, braunem Zucker, Zimt und Bananenlikör gekocht und dann mit Rum flambiert werden.
• Steak Diane: Ein feines Steakgericht, bei dem das Fleisch in einer Sauce aus Schalotten, Senf, Brandy und anderen Zutaten gekocht und anschließend flambiert wird.
• Cherries Jubilee: Ein Dessert aus entsteinten Kirschen, die in einer Sauce aus Kirschlikör und Brandy gekocht und dann flambiert werden, oft serviert über Vanilleeis.
• Saganaki: Ein traditionelles griechisches Gericht, bei dem Käse in einer Pfanne mit einem Schuss Brandy erhitzt und dann vor dem Servieren flambiert wird.
• Baked Alaska: Ein Dessert, das aus einer Eisschicht besteht, die mit Kuchen bedeckt und dann mit Baiser überzogen ist, das oft flambiert wird, um eine leicht karamellisierte Oberfläche zu erzielen.
• Coq au Vin: Ein französisches Gericht, bei dem Huhn in einer reichen Weinsauce gekocht wird. Gelegentlich wird Brandy hinzugefügt und das Gericht wird kurz flambiert, um zusätzliche Tiefe und Komplexität zu den Aromen hinzuzufügen.
• Pfeffersteak: Ein Steakgericht, bei dem das Fleisch mit einer cremigen Pfeffersauce serviert wird. Manchmal wird Brandy hinzugefügt und die Sauce wird flambiert, um ein rauchiges Element hinzuzufügen.
• Bombe Alaska: Eine Variante des Baked Alaska, bei dem der Likör über das Baiser gegossen und dann flambiert wird, um ein beeindruckendes visuelles Element zu schaffen.

Diese internationalen Rezepte sind für ihre beeindruckenden Flammen und tiefen, komplexen Aromen bekannt, die durch das Flambieren erzeugt werden. Da ich ein italienischer Koch bin müssen italienische Rezepte besonders hervorgehoben werden.

Italienische Rezepte bei denen Flambiert wird

In der italienischen Küche wird das Flambieren nicht so häufig wie in anderen Küchen angewendet, jedoch gibt es einige Gerichte, in denen diese Technik zum Einsatz kommen kann. Hier sind einige der bekanntesten italienischen Gerichte, bei denen flambiert wird:

• Zabaione: Eine cremige Dessertsauce aus Eigelb, Zucker und Marsala-Wein, die manchmal am Ende des Kochvorgangs flambiert wird, um zusätzliche Aromen hinzuzufügen.
• Pasta alla Vodka: Eine cremige Tomatensauce mit einem Schuss Wodka, die gelegentlich flambiert wird, bevor die Sauce zu den Nudeln hinzugefügt wird, um die Alkoholnote zu mildern und einen reicheren Geschmack zu erzielen.
• Frutti di Mare Flambé: Ein Meeresfrüchtegericht, bei dem die Meeresfrüchte in einer Mischung aus Knoblauch, Olivenöl und Weißwein oder Brandy gekocht und dann flambiert werden, um die Aromen zu vertiefen.
• Saltimbocca alla Romana: Ein traditionelles römisches Gericht, bei dem Kalbsschnitzel mit Schinken und Salbei belegt werden. Manchmal wird ein Schuss Weißwein oder Brandy hinzugefügt und das Gericht wird kurz flambiert, um zusätzlichen Geschmack zu erzeugen.
• Fegato alla Veneziana: Ein Gericht aus Venedig, bei dem Kalbsleber mit Zwiebeln gekocht und manchmal mit einem trockenen Weißwein oder Brandy flambiert wird, um eine karamellisierte Note hinzuzufügen.
• Gamberi all’Arancia: Ein Garnelengericht, bei dem die Garnelen in einer Orangensauce gekocht werden. Gelegentlich wird ein Orangenlikör hinzugefügt und das Gericht wird flambiert, um die Zitrusnoten zu verstärken.
• Tiramisu Flambé: Eine moderne Variante des klassischen italienischen Desserts, bei dem eine Schicht von in Likör getauchten Löffelbiskuits flambiert wird, bevor die Mascarpone-Creme hinzugefügt wird, um ein rauchiges Element hinzuzufügen.

Sicherheitshinweise

Es ist zu beachten, dass das Flambieren potenziell gefährlich sein kann, wenn es nicht richtig durchgeführt wird. Daher ist es wichtig, einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie z.B. das Flambieren in einer gut belüfteten Umgebung, das Halten eines geeigneten Feuerlöschers in der Nähe und das Vermeiden von brennbaren Materialien in der Nähe der Flammen.

Hilfsmittel und Werkzeuge die beim Flambiert verwendet werden

• Hitzebeständige Pfanne oder Topf: Ein wesentliches Werkzeug zum Flambieren, vorzugsweise mit einem schweren Boden, um eine gleichmäßige Hitzeverteilung zu gewährleisten.
• Lange Streichhölzer oder ein Feuerzeug: Zum Entzünden des Alkohols; lange Streichhölzer oder ein langes Feuerzeug sorgen für einen sicheren Abstand zu den Flammen.
• Alkohol: Ein hochprozentiger Alkohol oder Likör, der zum Flambieren verwendet wird. Beliebte Optionen sind Brandy, Rum, oder Cognac.
• Hitzebeständiger Spatel oder Löffel: Zum Umrühren des Gerichts während des Flambierens und zur Kontrolle der Flammen.
• Schöpflöffel: Zum Gießen des Alkohols über das Gericht in einem kontrollierten Strahl, um ein gleichmäßiges Flambieren zu gewährleisten.
• Spritzschutz: Ein nützliches Werkzeug, um Spritzer zu vermeiden, die während des Flambierens auftreten können.
• Feuerlöscher: Ein wichtiges Sicherheitswerkzeug, das in der Nähe sein sollte, wenn du flambierst, um im Notfall schnell reagieren zu können.
• Gut belüfteter Raum: Obwohl kein Werkzeug im herkömmlichen Sinne, ist es dennoch wichtig, in einer gut belüfteten Umgebung zu arbeiten, um die Ansammlung von Dämpfen zu vermeiden.
• Schutzkleidung: Trage immer geeignete Kleidung, um dich vor möglichen Spritzern oder Flammen zu schützen.
• Deckel: Ein Deckel kann verwendet werden, um die Flammen schnell zu ersticken, falls nötig.

Durch die Verwendung dieser Werkzeuge und Hilfsmittel kann das Flambieren sicher und effektiv durchgeführt werden, was sowohl dem Geschmack als auch der Präsentation deiner Gerichte zugute kommt.

Fazit

Flambieren ist eine exquisite Kochtechnik, die sowohl ein visuelles Spektakel als auch eine Bereicherung des Geschmackserlebnisses bietet. Obwohl es einige Übung erfordert, kann das Hinzufügen von Flambieren zu Ihrem kulinarischen Repertoire Ihre Küchenfertigkeiten 

Michael